Ein Lebensraum - Ein Wirtschaftsraum - Ein Gastein

Erstes Interview mit dem Gasteinertaler

Die Redaktion der Gasteiner Nachrichten führte am Tag seiner Einführung ein exklusives Interview mit dem neuen Gastienertaler.

 

Redaktion: Einen schönen Nachmittag. In wenigen Stunden ist es ja soweit und Du wirst der Öffentlichkeit zum ersten mal präsentiert. Wie geht es Dir?

 

Gasteinertaler: Danke, mit geht es blendend. Ich habe ja erst vor wenigen Tagen das Licht der Welt erblickt und nun bekomme ich schon so einen großen Auftritt. Das freut mich um so mehr.

 

Redaktion: Wer sind eigentlich Deine Eltern?

 

Gasteinertaler: Ganz genau weis sich das nicht. Soweit mir gesagt wurde haben da viele mitgemischt. Aber ich habe einige Geburtshelferinnen und -helfer. Die haben mich gleich sehr intensiv angesehen, angefasst, durchleuchtet, geprüft und gebündelt und für den heutigen Tag fein rausgeputzt. Außerdem gibts mich ja auch gleich in drei Versionen, als 10er, als 20er und als 100er.

 

Redaktion: Das klingt aber ein wenig schizophren.

 

Gasteinertaler: Nein, gar nicht. Das ist so wie mit dem Tal. Da gibt‘s auch drei Gemeinden. Jede ist anders aber alle drei sind gleich schön. Jede ist besonders und so wie ich hat jede eine eigene Vorder- und Kehrseite. Das ist schon gut so. Daher sehen meine drei Erscheinungsformen auch immer ein wenig anders aus. Aber schön bin ich auf jeden Fall.

 

Redaktion: Nun gut, Was gefällt Dir an Dir selbst denn am Besten?

 

Gasteinertaler: Meine Brücke auf der Vorderseite. Die sieht sehr stark aus. Und meine leuchtend orange Farbe. Ich strahle einfach gerne.

 

Redaktion: Und wo strahlst du am liebsten?

 

Gasteinertaler: Überall. In der Früh bin ich am liebsten bei einem Juwelier. Da kann ich mit den Schmuckstücken um die Wette strahlen. Zu Mittag passe ich gut in ein Gasthaus. Da riecht es immer so verführerisch nach regionalen Spezialitäten und dann gehe ich in eine Therme - davon gibts ja auch gleich mehrere. Dort lasse ich es mir dann so richtig gut gehen. Da werden dann Die Falten die mir die Geldtaschen gemacht haben wieder richtig rausmassiert. Und dann ab in ein kuscheliges Bett in eines der vielen Hotels. Davon gibts ja auch recht viele.

 

Redaktion: Das ist ja ein sehr ausgefüllter Tag. Es hat vor wenigen Tagen zu schneien begonnen. Ist der Winter für Dich etwas besonderes?

 

Gasteinertaler: Selbstverständlich. Dann besorge ich mir einen dicken Schal, mach‘ einen Skikurs und dann ab auf die Piste. Ich bin ja wetterfest und höhensicher.

 

Redaktion: Wo gefällt es Dir denn am wenigsten?

 

Gasteinertaler: In der Bank. Da sind so viele von mir. Ich bin viel lieber draußen bei den Leuten, unterwegs. In der Bäckerei oder beim Baumeister oder am besten gleich naja. (Anm. der Redaktion: Der Gasteinertaler wird rot)  Da gibts so einen Laden mit ganz viel Unterwäsche. Dort ist‘s wirklich schön. Da sind so viele Damen und die mögen mich alle voll gern.

 

Redaktion: So jung und schon so ein Schlawiner!

 

Gasteinertaler: Ja. Das hab ich von meiner großen Schwester, der Geschenkmünze. Die war da auch immer gerne. (Anm. der Redaktion: Der Gasteinertaler grinst.)

 

Redaktion: Hauptsache Du hältst Dich an die Regeln der Sicherheit!

 

Gasteinertaler: Na klar. Ich bin ein ganz sicherer. Schau mal wie schön meine Sicherheitsfasern schimmern. Da bin ich genauso wie meine großen Verwandten, die Euroscheine.

 

Redaktion: Wo wirst Du denn wohnen?

 

Gasteinertaler: Da bin ich mir auch nicht so sicher. Ich habe aber drei Hauptwohnsite wo ich immer anzutreffen bin - bei der Raika in Bad Gastein, in Bad Hofgastein und in Dorfgastein. Nebenwohnsitze habe ich viele. Bei all den Geldtaschen der Leut‘.

 

Redaktion: Kennst Du Dich denn schon ein wenig aus im Tal?

 

Gasteinertaler:  Ja schon. Nur weis‘ ich nie, wo ich bei der riesen Baustelle abbiegen muss. Jedes mal wenn ich da vorbeikomme, ist die Ausfahrt woanders. Richtig verwirrend. Aber das wird schon noch.

 

Redaktion: Über Dich steh ja überall geschrieben”laufend neue Vorteile”. Was ist denn damit gemeint?

 

Gasteinertaler: Das stimmt ja auch. Mit mir gibt‘s immer etwas neues. Zum Beispiel bei der Brigitte. Dort riecht‘s so toll. Dort gibts das ganze Jahr 10 % Rabatt wenn ich mitspiele. oder im Wohnstudio oder beim Autohändler, oder beim Zaunbauer oder ich bekomme auch noch 10 % fürs Futter von meinem Bello, Mittagessen kann ich auch günstiger oder...

 

Redaktion: Na das ist ja allerhand. Dann bist Du ja richtig universal.

 

Gasteinertaler: Nein, nicht universal. Ich bin regional! Weil wer mich nutzt sorgt dafür, daß Arbeitsplätze im Tal gehalten werden und die jungen Leut‘ neue Lehrstellen bekommen und dass die dann auch mehr Freizeit haben weil sie sicht so weit zum Arbeiten fahren müssen. Und wer da zu Hause mit mir einkauft, der braucht auch nicht weit fahren und im Stau stehen. Ich fahre ja lieber mit meinem neuen E-Bike. Das ist viel besser. Und bei den Bürgermeistern hängt ein Bild von mir im Büro. Na wenn das nicht genial regional ist?

 

Redaktion: Da hast Du recht. Du bist ein kleines Regionalgenie.

 

Gasteinertaler: Klar. Ich lass‘ mich ja auch gern verschenken. Grad jetzt zu Weihnachten mach‘ ich mich wirklich toll in meinem orangen Kuvert mit der gelben Schleife drauf unterm Christbaum. Auf Hochzeiten und so gehe ich aber auch gerne. Weil sich die Braut dann das aussuchen kann was sie wirklich haben will. Ihren Bräutigam hat sie ja schon. Für alles andre sorge ich!

 

Redaktion: So, nun wird es aber langsam Zeit. In wenigen Minuten kommen Deine Ehrengäste und lassen Dich hochleben.

 

Gasteinertaler: Ja, sogar der Pfarrer kommt. Ich hoffe der nimmt mich dann auch gleich mit. Vorher muss ich aber noch schnell zur Friseurin, mich ein bisl aufstylen lassen. Damit ich dann noch fescher bin.

 

Redaktion: Danke für das erste Interview mit Dir. Du machst Di ch wirklich schon sehr gut! (Anmerkung der Redaktion: Der Gasteinertaler strahlt wieder!)