Ein Lebensraum - Ein Wirtschaftsraum - Ein Gastein

Ein Lebensraum – Ein Wirtschaftsraum – Ein Gastein

25. 09. 2015 Gasteiner Unternehmer gründeten Wirtschaftsverein zur Stärkung der Kaufkraft im Tal.

Wo erledige ich meinen Wocheneinkauf? An welche Handwerksbetriebe vergebe ich meine Aufträge? Wo gehe ich zum Friseur und wo wurden Milch, Brot und Käse hergestellt, die wir täglich essen?  Viele unserer Einkäufe besorgen wir in der Zwischenzeit in Großmärkten oder Einkaufszentren außerhalb unseres Tales. In den vergangenen zehn Jahren sind so über die Hälfte all unserer Ausgaben aus dem Gasteinertal nach St. Johann, nach Bischofshofen, nach Zell am See oder in den Salzburger Zentralraum abgeflossen.

Und die Folgen? Geschäfte und Handwerksbetriebe, Gasthäuser und Dienstleister im Gasteinertal haben zugesperrt, Arbeitsplätze sind verlorengegangen. Wo sollen unsere Kinder und Enkel dann noch eine gute Ausbildung machen und eine Lehrstelle finden?

Um unsere Zukunft gemeinsam nachhaltig zu gestalten, hat sich im Frühling diesen Jahres eine Hand voll Gasteiner Unternehmerinnen und –Unternehmer aus allen drei Gemeinden zusammengetan und den Wirtschaftsverein EIN GASTEIN gegründet. Obmann Herbert Lechner: „Wir haben erkannt, dass wir uns im Tal in einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale befinden. Durch zurückgehende Umsätze in den Gasteiner Unternehmen können oft Arbeitsplätze nicht mehr gehalten werden. Betriebe schließen, Mitarbeiter verlieren ihre Arbeitsstelle, werden zu Pendlern oder wandern gleich ganz ab. Dadurch verliert das Tal weitere Kaufkraft. Da müssen wir gegensteuern!“

Basierend auf diesen Tatsachen hat EIN GASTEIN beschlossen, ein nachhaltiges Konzept zu erstellen und eine hauptamtliche Stelle für einen Spezialisten zu schaffen. Dieser soll in den kommenden Jahren professionell zeigen, dass eines der schönsten Täler der Alpen auch außerhalb des Tourismuses wirtschaftliche Stärke beweisen kann. Im März wurde daher die Firma CIMA Österreich beauftragt eine entsprechende Person zu finden. CIMA hat unter anderem auch die Studie erstellt auf deren Basis die Landesregierung im Frühling beschlossen hat, den Ausbau der Groß-Einkaufszentren Europark und St. Johann zu stoppen. Mit Juli wurde Klaus Horvat-Unterdorfer als Geschäftsführer und Regionalmanager für das Gasteinertal eingestellt.

GF Horvat-Unterdorfer: „Es kann nur eine Lösung geben, um die Abwärtsspirale aufzuhalten: Das Miteinander von Menschen aus allen drei Gemeinden. Es ist dem Mut und dem Engagement der Gründungsmitglieder von EIN GASTEIN zu verdanken, dass wir in den vergangenen Wochen ein breit angelegtes Konzept und eine Reihe von Aktivitäten planen konnten, mit denen wir in den kommenden Monaten und Jahren das wirtschaftliche Gesicht des Gasteinertals nachhaltig und positiv verändern können und werden. Es ist uns gelungen quer über alle Entscheidungsträger ein Paket an Maßnahmen zu schnüren, von dem alle Gasteinerinnen und Gasteiner profitieren werden.“

EIN GASTEIN soll sich durch Mitgliedsbeiträge sowie durch Unterstützungen und Subventionen des Landes Salzburg sowie der EU und dem Leader-Programm finanzieren. Dadurch steht dem Verein ein ausreichend großes Budget für die Aktivitäten in den kommenden Jahren zur Verfügung. Das ist nur möglich, da der Wirtschaftsverein eine überparteiliche, unabhängige und neutrale Organisation ist, zu der bereits Vertreter aus allen politischen Parteien sowie Unternehmer aus allen drei Gasteiner Gemeinden beigetreten sind.

Zu den acht Gründungsunternehmen – Schlosserei Zaunbau Nähr, Holzbau Egger, Blumenland Gollner, Farben und Innenausstattung Kreuzthaler, Bilanzbuchhalterbüro Schweiger, Raumausstattung Pfingstmann, Fleischerei Bayr und Lagerhaus Gastein – sind in den vergangenen Wochen über 60 weitere namhafte Unternehmen aus allen Branchen EIN GASTEIN beigetreten - von Baufirmen über Elektriker bis zu Autohändlern, vom Optiker bis zum Blumenladen und Energieberater.  Das beinhaltet auch eine enge Kooperation mit bestehenden Organisationen und Strukturen im Tal.

 EIN GASTEIN arbeitet daher auch nicht nur mit Handel und Handwerk, sondern auch in den Bereichen Dienstleistung, Landwirtschaft, Gastronomie und Hotellerie. Ebenso fanden bereits die ersten Kooperationsgespräche mit den Bürgermeistern sowie den Tourismusverbänden statt. Die Gemeindevertretungen werden bei ihren Sitzungen im Herbst den Wirtschaftsverein vorgestellt bekommen.

Unter dem Titel „Ich bin Ein Gastein“ werden wir ab Oktober in allen regionalen Zeitungen wöchentlich Gasteiner Unternehmerinnen und Unternehmer vorgestellt bekommen. Mit einer Seminar- und Lehrlingsoffensive sowie Gewinnspielen und einer großen Gasteiner Regionalmesse im kommenden Jahr will EIN GASTEIN die Vielfalt unserer Einkaufsmöglichkeiten, Handwerksbetriebe und Chancen zeigen. 

 Am 6. Oktober wird im Gemeindesaal in Bad Gastein das EIN GASTEIN-Eröffnungsfest stattfinden. Auch Politiker des Landes, unter anderem LH-Stv. Astrid Rössler und Lt-Abg. Hans Scharfetter haben sich bereits angesagt und unterstützen die Bemühungen des Wirtschaftsvereins EIN GASTEIN.

 Obmann Herbert Lechner: „Wir gehen gemeinsam in eine positive Zukunft. Die Folgen des wirtschaftlichen Aufschwunges werden wir alle spüren. Gemeinsam mit den Gemeinden, Tourismusverbänden und anderen Organisationen planen wir für Euch alle ein sehr breites Paket an attraktiven Veranstaltungen und Aktivitäten. Wir freuen uns auf Euch! Denn wir sind nicht nur ein Wirtschaftsraum. Wir sind auch ein Lebensraum. Wir sind EIN GASTEIN!“